Die
Musikgesellschaft war öfters von musikalischen Krisen befallen. Bereits
1886 war das Musizieren nicht mehr möglich, weil man vermutlich keinen
Leiter finden konnte. Erst 1889 wurde der musikalische Betrieb wieder
aufgenommen. Im Protokoll wird darüber nicht gesprochen. ln den Jahren
1909 und 1910 bejammerte man mangels Mitgliedern fast einen Stillstand,
trat aber bis 1912 regelmässig auf. Während den Kriegsjahren (1914 bis
1918) war eine Flaute eingetreten. Aber das Musizieren wurde doch noch ab
und zu gepflegt, wurden doch aufgrund des Kassenbuches neue Musikstücke
und Marschbüchlein gekauft. Ein Protokoll wurde von 1912 bis 1919 nicht
geführt.
Nachdem die Musikgesellschaft 1931 infolge Streitigkeiten unter den
Mitgliedern am Zerbröckeln war, einigten sich im Jahre 1935 alle
Mitglieder ausser zwei Abwesende, das Musizieren wieder aufzunehmen. Im
Protokoll kann man lesen: «Es erwachte der Trieb zum Musizieren.»
1937
Die Musikgesellschaft hatte so wenig Mitglieder, dass teilweise nur 3 bis
4 Musikanten in den Proben waren. Ein Auftritt war über einige Wochen unmöglich.
Der Dirigent musste in den Militärdienst und es musste auf das Musizieren
verzichtet werden.
1938
Im Herbst 1938 stand ein schlechter Stern über dem Verein. Der Dirigent
demissionierte, gleichzeitig brach in Biberstein die Maul- und
Klauenseuche aus. Über die Gemeinde wurde der Stallbann (Versammlungen,
Proben der Vereine und gegenseitige Besuche waren somit verboten) verhängt,
so dass die Proben verunmöglicht und der Probenbetrieb 1939 eingestellt
werden musste.
1939
Die Grenzbesetzung (1939 bis 1945) und die Mobilmachung brachten das zerbröckelnde
Vereinsleben zum Stillstand. Man traf sich ab und zu, aber zum Musizieren
kam es nicht, da die meisten Musikanten an der Grenze waren. Die einzige
Tat in all diesen Kriegsjahren: Der Kassier tätigte pflichtbewusst immer
wieder Ein- und Ausgaben, wie sich das gehört. Das Kassenbuch wurde immer
nachgeführt. Doch die musikalischen Auftritte fielen bis 1945 aus.
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